Was ist PDO-Fadenlifting?
Fadenlifting ist eine soft-lifting-Methode, bei der die Haut sanft gestrafft wird und vor allem langfristig angeregt wird, neue Kollagenfasern und mehr Hyaluronsäure zu bilden. So lönnen Falten geglättet und der Haut mehr Stabilität gegeben werden.
Durch spezielle Fäden kann auch ein stärkeres Lifting erreicht werden (z.B. Augenbrauen, "Hängebäckchen")
Welches Material wird für das Fadenlifting verwendet?
Beim Fadenlifting werden spezielle biologisch abbaubare PDO-Fäden eingesetzt.
PDO steht für Polydioxanon, ein Polymer aus Kohlenstoff und Wasserstoff und Sauerstoff.
Vielleicht vereinfacht erklärt für den chemischen Laien ist PDO so ähnlich aufgebaut,
wie es auch Fette (Fettsäuren) sind, nur mit mehr Sauerstoff eingebaut in der Kette und ohne Säureanteil.
PDO ist natürlich fester in der Struktur als ein "Fettfaden".
Aber durch diesen Aufbau kann das Material auch so gut biologisch abgebaut werden,
letztendlich zu CO2 und Wasser, ohne dass fremde Rückstände dauerhaft im Körper verbleiben.
Diese PDO-Fäden werden bei chirurgischen Operationen schon lange als Standard verwendet.
iPDO-Fäden werden mmer dann eingesetzt, wenn ein Nahtfaden sich nach einer gewissen Zeit auflösen soll, damit nicht zum Fädenziehen eine erneute OP notwendig wird (z.B. bei Operationen an inneren Organen).
Diese Selbstauflösung nach einer bestimmten Zeit (hier 6-8 Monate) ist beim PDO-Fadenlifting erwünscht,
denn man möchte besonders hier bei ästhetischen ja nicht (nochmals) operativ eingreifen,
um Fäden ziehen zu müssen. Das wäre sicher kontraproduktiv für das gewünschte Ergebnis.
Zudem hat die Abbaubarkeit der Fäden den Vorteil,dass man den Straffungs- oder Liftingeffekt
an das sich im Laufe der Zeit verändernde Gesicht anpassen kann.
Das soll heißen, wenn sich ein Gesicht nach z.B. 3-5 Jahren durch ganz normale Veränderungsprozesse oder durch Einflüsse von außen verändert hat, kann man neue Fäden in geeigneter Weise einziehen und so flexibel und angepaßt ästhetisch arbeiten.
Nicht abbaubare Fäden (z.B. Goldfäden) oder Implantate (z.B. Silikon) bleiben dauerhaft in der Haut.
Wenn sich das Gesicht mit den Jahren verändert, passen sie vielleicht nicht mehr zu der veränderten Gesichtsform und wirken nicht mehr positiv bzw. wie gewünscht.
Die Wirkung von PDO-Fäden hält bis zu rund 2(-3) Jahren an, je nach individueller Reaktion auf die Stimulation durch die Fäden mit Kollagen- und Hyaluronbildung der Haut.
So man mit PDO oder anderen abbaubaren Materialien die Möglichkeit,
recht flexibel ästhetisch medizinisch auf Veränderungen zu reagieren und das Softlifting anzupassen.
Wie werden PDO-Fäden beim Fadenlifting verwendet?
Die PDO-Fäden befinden sich in speziellen Injektionsnadeln und werden per Injektion unter gezielter Führung der Nadel (knapp) unter die Hautoberfläche in die tiefe Dermis gesetzt.
Die Nadel wird nach Plazierung des Fadens vorsichtig wieder herausgezogen und der Faden verbleibt in der Haut.
Vor der Behandlung muß die Haut natürlich wievor jeder Injektion gründlich desinfiziert werden.
Die zu behandlende Region wird durch Anästhesiecreme lokal betäubt.
So ist das Fadensetzen in aller Regel je nach Region sehr schmerzarm oder auch schmerzfrei.
Durch den Faden wird einerseits mit einem Soforteffekt die Haut gefestigt oder gestrafft sowie angeregt,
wieder verstärkt Kollagenfasern zu bilden und Hyaluronsäure (vermehrt) zu produzieren.
Dieser Induktions-Effekt dauert allerdings seine Zeit, bis er vollständig sichtbar ist, da die Haut erst einmal auf die Stimulation reagieren muß und anfangen muß, zu "arbeiten",
Es kann einige Wochen dauern bis zum vollständigen Effekt, dieser bleibt jedoch idealerweise 1,5-2-3 Jahre erhalten.
So straffen und festigen diese Effekte die Haut und können je nach Ort und Fadentyp zudem für ein sanftes oder etwas stärkeres Lifting benutzt werden, ohne dass eine Operation notwendig ist.
Es gibt verschiedene Arten von Fäden.
Die wohl vielseitigsten Fäden für ein Fadenlifting sind glatte Mono-Fäden,
die fast überall gut zur Gewebestraffung und Festigung eingesetzt werden können.
In den meisten Fällen reichen sie zur Behandlung aus.
Sie sind gut und meist quasi schmerzfrei zu setzen (nach lokaler Betäubung mit Anästhesiecreme).
Es macht Sinn, eher mehrere als zu wenige Monofäden für ein gutes effektives Gewebestraffungsgitter eeinzuziehen.
Spezialfäden sehe ich eher bei stärkerem Liftingwunsch oder Induktionsbedarf angezeigt.
Eine Mindestanzahl von Fäden ist sinnvoll, damit eine gute Wirkung erzielt wird.
In Korea werden beim Fadenlifting deutlich mehr Fäden einsetzt als hierzulande.
Neben den Monofäden gibt es gedrehte Spiral-Fäden oder Fäden mit in sich verdrillten Fäden, die eine stärkere Kollageninduktion bewirken (z.B. Bezeichnungen "screw, twin")
Für stärkere Liftingeffekte gibt es spezielle Fäden mit verschieden angesetzten Widerhaken,
die stärkere kollagen-induzierende Wirkung haben und durch die Widerhaken das Gewebe stärker spannen und liften können.
Manche Liftingvorstellungen können jedoch nur plastisch-chirurgisch erreicht werden.
Größere Hautverschiebungen und Straffungen können nur mit dem Skalpell durchgeführt werden.
Hier sind dann die Grenzen des Fadenliftings erreicht.
Die Fäden haben je nach Hersteller verschiedene Bezeichnungen (Mono, Basic, Screw, Twin, COG...).
Auf der Linkseite finden Sie verschiedene Hersteller und Vertriebsunternehmen.
Die Namen und Bezeichnungen der Fäden variieren je nach Hersteller.
Die Fäden werden je nach zu behandelndem Areal und gewünschtem Effekt ausgesucht.
Behandlungsrisiko, Nebenwirkungen, Kontraindikationen:
Fadenlifting ist bei korrekter Nadelführung recht risikoarm durchzuführen
und ist in der Regel schmerzärmer als eine Unterspritzung mit Hyaluronsäure.
Mitunter hat man nach Einführung des Fadens einvorübergehendes "seltsames" Druckgefühl oder Spannungsgefühl.
Durch das verwendete Material sind allergische Reaktionen unwahrscheinlich.
Die wichtigsten Nebenwirkungen sind mögliche leichte Schwellungen oder Hautreizungen an der Einstichstelle und ggf. im Fadenverlauf, die jedoch meist nach Kühlung direkt, sonst meist nach 1-3 Tagen abgeklungen sind, und die für jede Injektion geltenden möglichen Nebenwirkungen wie Hautirritationen, (leichte) Blutungen, Schwellungen, Infektionen an der Einstichstelle.
Wichtig ist bei der Behandlung, durch korrekte Nadelführung die Fäden in die richtige Hautschicht einzuführen.
Wenn man zu tief die Fäden einzieht, können vermehrt Blutgefäße getroffen werden und so Blutungen und Hämatome entstehen oder auch Nerven verletzt werden.
Da im Gegensatz zur fehlerhaften Hyaluroneinspritzung jedoch keine Gefäße verstopft werden können,
kommt es bei der Verletzung von Gefäßen "nur" zu Blutungen und Hämatomen.
Wenn doch versehentlich ein größeres Gefäß verletzt werden sollte, was selten geschieht,
gibt es ein entsprechend großes Hämatom, jedoch kommt es nicht zu ernsten Schäden durch komplette Unterbrechung der Blutversorgung,
Mitunter können je nach Hauttyp die Fäden für ein paar Tage dunkel durchscheinen,
was jedoch durch leichtes kosmetisches Überdecken zu korrigieren ist.
Bei Personen mit starker Neigung zu Narbenbildung / Kallusbildung ist zu überdenken, ob Fadenlifting die geeignete Methode ist.
Kontraindikationen für Fadenlifting sind Allergien auf verwendete Materialien, (akute) entzündliche hauterkrankungen und Autoimmunerkrankungen.Es sollten die üblichen Vorsichtsmaßnahmen und Kontraindikationen ästhetischer Behandlungen allgemein berücksichtigt werden, z.B. eine Schw